Kurzanleitung zur Rechnungsprüfung' | ![]() |
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1. Zielsetzung:
Das Programm wurde geschaffen, um Anwendern ein Werkzeug zur Überprüfung der bei einigen Stromlieferanten eingesetzten nachgelagerten Tarifierung zu ermöglichen.
Als nachgelagerte Tarifierung werden hier Konzepte verstanden, bei denen ein Stromzähler (die "Mess-Stelle") lediglich den Lastgang der gezählten Energie aufzeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt, zumeist in der zentralen Software des Stromlieferanten, ein Tarifschaltprogramm "über den Lastgang" gelegt wird. Der Lastgang enthält zu diesem Zweck entweder die je Viertelstunde von dem Zähler gemessene mittlere Leistung oder den je Viertelstunde gemessenen Energieverbrauch.
Basierend auf den beiden Eingangsgrößen - Lastgang mit Viertelstundenwerten und Tarifschaltprogramm - berechnet das Programm jene Werte, die ein Zähler vor Ort bestimmt hätte, wenn in diesem das Tarifschaltprogramm eingespeichert gewesen wäre.
Damit gewährleistet ist, dass das von CONFER verwendete Tarifschaltprogramm auch identisch zu dem im Stromliefervertrag vereinbarten Tarifschaltprogramm ist, bildet CONFER eine Prüfsumme über das von ihm verwendete Tarifschaltprogramm. Diese Prüfsumme sollte ebenfalls zur Identifikation des Tarifschaltprogramms mit dem Stromliefervertrag vereinbart worden sein.
Um sicher zu stellen, dass der von CONFER verwendete Lastgang auch identisch mit dem zur Rechnungslegung in der zentralen Software des Stromlieferanten verwendeten Lastgang ist, stehen zwei Varianten bereit:
Sicherlich ist es richtig, die Prüfung zunächst mit dem vom Stromlieferanten bereitgestellten Lastgang vorzunehmen und nur bei Abweichung / Unklarheit den Aufwand der Auslesung vor Ort zu treiben. Mit Einführung von Zählern nach SyM²-Pflichtenheft kann auf die Auslesung vor Ort ganz verzichtet werden. Hier reicht es, den auf einer SyM²-Messeinrichtung aufgedruckten Public Key mit dem von CONFER zur Prüfung der Lastgangsignatur verwendeten Public Key zu vergleichen. Stimmen beide überein UND bestätigt eine Signaturprüfung die mit dem Lastgang angelieferten Signaturen, stammen mindestens jene Viertelstundenwerte des Lastgangs zweifelsfrei und ohne Veränderung aus der Messeinrichtung, bei denen die Signaturprüfung ein 'ok' liefert.
2. Rechnungsprüfung:
Bevor die Rechnungsprüfung gestartet werden kann, sollte das Programm CONFER lokal installiert werden (siehe dazu das Kapitel zur Installation in der Bedienungsanleitung).
Eine Rechnungsprüfung kann auf zwei Wegen erfolgen:
2.1. Rechnungsprüfung per Autopilot:
Der Autopilot wird über die Menüauswahl"Autopilot -> Starte Rechnungsprüfung" gestartet und führt mittels fünf Schritten von der Auswahl der Lastgangquelle sowie der Quelle des Tarif- Schaltprogramms bis zur Anzeige der tarifierten Energiewerte und Maxima.
2.1.1. Schritt 1 von 5: Quelle der Lastgangdaten wählen:
Hier wird die Quelle der Lastgangdaten angegeben. Diese Quelle ist z.B. eine vom Stromlieferanten gelieferte Datei mit einem zuvor ausgelesenen Lastgang oder kann ggf. ein mittels einer direkten Datenverbindung angeschlossener Zähler sein.
Die hier zur Verfügung gestellten Datenquellen müssen zuvor über den Menüpunkt Programmlauf -> Eigenschaften angegeben oder vom Stromlieferanten als Datei zur Verfügung gestellt worden sein.
2.1.2. Schritt 2 von 5: Tarif-Schaltprogramm wählen:
Hier wird das zu verwendende Tarifschaltprogramm angegeben. Diese Quelle ist z.B. eine vom Stromlieferanten gelieferte Datei mit einem Tarifschaltprogramm oder kann zuvor manuell über den Menüpunkt "Tarif-Schaltprogramm" selbst erstellt worden sein.
Die hier zur Verfügung gestellten Tarif-Schaltprogramme müssen zuvor über den Menüpunkt Programmlauf -> Eigenschaften angegeben oder vom Stromlieferanten als Datei zur Verfügung gestellt worden sein.
2.1.3. Schritt 3 von 5: Datenquellen lesen:
In diesem Schritt werden die zuvor in den Schritten 1 und 2 gewählten Quellen des Lastganges und des Tarif-Schaltprogramms eingelesen.
Vor dem Start der Erfassung des Lastganges sind vom Anwender einige Daten bezüglich des Erfassungszeitraumes des Lastganges einzugeben bzw. zu quittieren.
2.1.3.1 Referenz SI <-> ZST:
Die Referenz SI <-> ZST (Bezugszeitpunkt) legt den Bezug eines Sekundenindex (SI) zu einem kalendarischen Zeitpunkt (ZST = Zeitstempel) fest.
Dieser Bezug kann
2.1.3.1.1 Ermittlung der Referenz SI <-> ZST zur manuellen Eingabe:
Die Referenz SI <-> ZST (Bezugszeitpunkt) kann vom Anwender direkt am Zähler (sofern zugänglich) mittels einer genau laufenden Uhr ermittelt werden.
Hierzu wird der in der Anzeige des Zählers dargestellte Sekundenindex (SI) abgelesen sowie zeitgleich die (genaue) Uhrzeit inklusive der Sekunden festgehalten.
Diese Uhrzeit stellt, in Verbindung mit dem Ablesedatum, den kalendarischen Zeitstempel (ZST) dar.
2.1.3.2 Auslesezeitraum:
Der Auslesezeitraum bestimmt den Startzeitpunkt sowie den Endzeitpunkt des auszulesenden Lastganges.
Die Angabe dieses Zeitraumes ist nicht zwingend erforderlich, da eine vom Stromlieferanten gelieferte Datei mit enthaltenen Lastgangdaten ggf. bereits seitens des Auslesezeitraumes vorbereitet wurde.
2.1.3.3 Public-Key:
Eine Prüfung der im Lastgang enthaltenen Signaturen kann über den Auswahlknopf "Legale Prüfung (Signaturen)" aktiviert oder deaktiviert werden.
Wird eine Signaturprüfung gewünscht, kann hierzu der zur Prüfung notwendige Public-Key (= öffentlicher Schlüssel)
Zur manuellen Angabe wird hierbei ein 96 stelliger Zahlen-/Buchstabencode benötigt, welcher z.B. auf dem Typenschild des Zählers aufgedruckt ist.
Eine Eingabe des Public-Key erfolgt hierbei ohne ggf. vorgegebene Leerzeichen.
2.1.4. Schritt 4 von 5: Abrechnungszeitraum wählen:
Hier wird der zur Rechnungsprüfung relevante Abrechnungszeitraum angegeben.
Das Programm gibt hierbei den maximal möglichen Abrechnungszeitraum vor.
Falls zuvor beim Einlesen des Lastganges ein Fehler auftrat, wird automatisch in allen Feldern "von" und "bis" der Schriftzug "Fehler" eingetragen.
In einem derartigen Fall wird die Weiterführung des Autopiloten unterbunden.
2.1.5. Schritt 5 von 5: Anzeige der Abrechnungsdaten:
In diesem letzten der fünf Schritte werden die erfaßten Lastgangdaten mit dem vorgegebenen Tarif-Schaltprogramm kombiniert. Als Ergebnis stehen folgende zur Rechnungsprüfung relevante Daten bereit:
Durch Anklicken der jeweiligen Kartenreiter (z.B. "Energie", "Maximum", "2. Maximum") und anschließendem Klick auf den Knopf "Drucken" können die gewählten Daten gedruckt werden.
Die hier dargestellten Abrechnungswerte können neben dem Drucken auch exportiert (Schaltfläche "Export") werden.
Der Export liefert hierbei eine CSV-Datei (CSV = comma separated values), welche z.B. von einem Tabellen-Kalkulationsprogramm eingelesen werden kann.
Des Weiteren können die Lastgangdaten tabellarisch (Schaltfläche "Tabelle") und grafisch (Schaltfläche "Grafik") dargestellt werden.
2.1.5.1 Tarifierte Energiewerte:
Folgendes Bild zeigt exemplarisch die Tabelle der tarifierten Energieregister.
2.1.5.2 Tarifierte Maxima:
Folgendes Bild zeigt exemplarisch die Tabelle der tarifierten Maxima inklusive der Zeitpunkte der Maxima als
2.2. Rechnungsprüfung per manueller Bedienung:
Die Rechnungsprüfung per manueller Bedienung entspricht seitens der durchzuführenden Schritte der Rechnungsprüfung per Autopilot, wobei der Anwender hierbei jeden durchzuführenden Schritt manuell aktiviert.
2.2.1. Schritt 1 von 4: Quelle der Lastgangdaten wählen:
Die Wahl der Lastgangquelle erfolgt über den Menüpunkt "Auslesung".
Mit der Auswahl der Lastgangquelle wird der Dialog zum Start der Auslesung angezeigt. Der Start der Auslesung / Erfassung des Lastganges erfolgt hierbei durch Betätigen der Schaltfläche "Daten erfassen" im angezeigten Dialog!
2.2.2. Schritt 2 von 4: Tarif-Schaltprogramm wählen:
Die Wahl des Tarif-Schaltprogramms erfolgt über den Menüpunkt "Tarif-Schaltprogramm".
Mit der Auswahl des Tarif-Schaltprogramms wird der Dialog mit Details zum gewählten Schaltprogramm angezeigt.
Dieser Dialog kann sofort wieder geschlossen werden, da das Tarif-Schaltprogramm mit dem Erscheinen des Dialoges bereits geladen wurde.
2.2.3. Schritt 3 von 4: Abrechnungszeitraum angeben:
Die Eingabe des Abrechnungszeitraumes erfolgt über den Menüpunkt "Abrechnungszeitraum -> Festlegen...".
2.2.4. Schritt 4 von 4: Anzeige der Abrechnungsdaten:
Die Anzeige der Abrechnungsdaten erfolgt über den Menüpunkt "Ausgabe -> {Name der Lastgangquelle} -> Abrechnungswerte -> Tabelle".
3. Darstellung der Lastgangdaten
Die erfassten Lastgangdaten könnendargestellt werden.
3.1 Tabellarische Darstellung:
Die tabellarische Darstellung der Lastgangdaten wird innerhalb einiger Dialoge mittels der Schaltfläche "Tabelle" bzw. über den Menüpunkt "Ausgabe -> [Name der Lastgangquelle]-> Lastgang -> Tabelle" angezeigt.
Die Tabelle zeigt (neben den Meßwerten) den Sekundenindex (SI), den Zeitstempel (ZST), den Status, die Signaturen sowie den Fehlercode einer jeden Registrierperiode.
Die Inhalte der Spalte "Signaturen" sowie der Spalte "Fehlercode" sind hierbei farblich hinterlegt und geben hiermit optisch Informationen über den Zustand des Inhaltes.
3.2 Grafische Darstellung:
Die grafische Darstellung der Lastgangdaten wird innerhalb einiger Dialoge mittels der Schaltfläche "Grafik" bzw. über den Menüpunkt "Ausgabe -> [Name der Lastgangquelle] -> Lastgang -> Grafik" angezeigt.
Dem Anwender stehen hierbei diverse Möglichkeiten der Darstellung zur Verfügung. Als Hauptmerkmale sind zu nennen:
4. Prüfen der Lastgangdaten
4.1 Überprüfung der Signaturen:
Über jede Registrierperiode des Lastganges werden seitens des Zählers 2 Signaturen über je einem Teil der Meßwertetupel gebildet. Diese Signaturen können, falls gewünscht, mit Hilfe des "Public-Key" überprüft werden. Hierzu ist vor einer Datenerfassung in dem Dialog "Vorgabe des Erfassungszeitbereiches" (beim Betrieb mit dem Autopiloten) bzw. in dem Dialog "Auslesen" (manueller Betrieb) in dem Feld "Public-Key" die gewünschte Funktion zu setzen.
Die pro Registrierperiode gebildeten 2 Signaturen können in der tabellarischen Darstellung des Lastganges in den Spalten "Signatur 1" und "Signatur 2" eingesehen werden und zeigen, farblich gekennzeichnet, die folgenden Zustände:
4.2 Überprüfung der Zuordnung Sekundenindex (SI) <-> Zeitstempel (ZST):
In der tabellarischen Darstellung zeigt die Spalte "Bewertung" durch einen farblichen Hintergrund des Tabellenelementes den fehlerfreien oder fehlerhaften Zustand der zur jeweiligen Registrierperiode zugehörigen Daten.
Hierbei gilt:
Falls ein Sekundenindex (SI) keinem Zeitstempel (ZST) zugeordnet werden konnte (z.B. hervorgerufen durch Asynchronität einer / mehrerer Meßperioden), wird dieses
gekennzeichnet.
5. Fehlermeldungen
Auftretende Fehler werden dem Anwender mittels Fehlermeldungen in Form von zu quittierenden Hinweisen und/oder farblich gekennzeichneten Hinweisen innerhalb der Dialoge kenntlich gemacht.