Kurzanleitung zum Tarif-Schaltprogramm' | ![]() |
Zur Inhaltsübersicht |
1. Allgemeines:
CONFER stellt die Möglichkeit zur Darstellung eines bestehenden Tarif-Schaltprogramms zur Verfügung.
Im Folgenden werden die Komponenten eines Tarifschaltprogramms näher beschrieben.
2. Aufbau eines Tarif-Schaltprogramms:
Ein Schaltprogramm wird aus den folgenden Modulen gebildet:
2.1. Zeittarife:
Zeittarife (oder auch Zeitzonen-Tarife) legen eine Tarifierung über einen Zeitbereich fest. Mittels dieser lassen sich, getrennt für Energie und Leistung, Zeiten definieren, in denen ein Tarif aktiviert wird.
2.1.1. Prinzipielle Funktion eines Zeittarif-Schaltprogramms:
Das folgende Beispiel zeigt die prinzipielle Funktion eines Zeittarif-Schaltprogramms. Es werden hierbei keine Sonderschaltungen (SA) dargestellt, da hier vielmehr die Verknüpfung der einzelnen "Unter-" Programme wie Tages-, Wochen- und Jahresprogramm sowie Vorrangstage gezeigt werden soll.
Kern eines Zeittarif-Schaltprogramms sind die Tagesprogramme (TP). Auf sie wird von einer Seite mittels der Wochenprogramme (WP), auf der anderen Seite via Vorrangstage (VT) und (VTJ) zugegriffen. Der Zugriff auf die Wochenprogramme (WP) erfolgt wiederum aus dem Jahresprogramm (JP) heraus.
2.1.2. Aufbau eines Zeittarif-Schaltprogramms:
Zeittarif-Schaltprogramme werden aus den folgenden Modulen gebildet aus:
2.1.2.1 Tagesprogramme (TP):
In einem Tagesprogramm (TP) wird festgelegt, zu welchen Zeitpunkten innerhalb eines Tages eine Aktion ausgeführt wird. Eine Aktion ist z.B. das Aktivieren eines Energietarifes (z.B. "T1"), eines Maximumtarifes (z.B. "M2") oder eine Kumulierung/Rückstellung "KUM".
Prinzipielle Funktion eines Tagesprogramms:
Das folgende Beispiel zeigt die prinzipielle Funktion eines Tagesprogramms.
Es soll folgende Tarifstruktur über einen Tag gelten:
Energietarife:
- Bei Aktivierung dieses Tagesprogramms (immer um 00:00 Uhr) soll der Tarif 2 aktiv sein.
- Um 06:00 Uhr wird in den Tarif 1 geschaltet.
- Um 20:00 Uhr wird in den Tarif 2 geschaltet.
Maximumtarife:
- Bei Aktivierung dieses Tagesprogramms (immer um 00:00 Uhr) soll der Tarif 2 aktiv sein.
- Um 06:00 Uhr wird in den Tarif 1 geschaltet.
- Um 17:30 Uhr wird in den Tarif 2 geschaltet.
2.1.2.2 Wochenprogramme (WP):
In einem Wochenprogramm (WP) wird jedem Tag der Woche (Montag, Dienstag, ..., Sonntag) ein Tagesprogramm (TP) zugeordnet.
Prinzipielle Funktion eines Wochenprogramms:
Das folgende Beispiel zeigt die prinzipielle Funktion eines Wochenprogramms.
Den 7 Wochentagen sollen folgende Tagesprogramme zugeordnet werden:
- Montags bis Freitags ist das Tagesprogramm TP1 aktiv,
- Samstags das Tagesprogramm TP2 und
- Sonntags das Tagesprogramm TP3.
2.1.2.3 Jahresprogramm (JP):
In einem Jahresprogramm (JP) wird festgelegt, an welchem Datum innerhalb eines Jahres ein Wochenprogramm (WP) gestartet wird. Es können beliebig viele unterschiedliche Wochenprogramme in einem Jahresprogramm eingesetzt werden.
Prinzipielle Funktion eines Jahresprogramms:
Das folgende Beispiel zeigt die prinzipielle Funktion eines Jahresprogramms.
Es sollen folgende Wochenprogramme innerhalb eines Jahres aktiviert werden:
- Am 1. Januar ist das Wochenprogramm WP1 aktiv.
- Am 25. Juni wird (um 00:00 Uhr) das Wochenprogramm WP2 aktiviert.
- Am 2. August wird (um 00:00 Uhr) wieder das Wochenprogramm WP1 aktiviert.
2.1.2.4. Vorrangstage (VT):
Mittels eines "nicht jahresgebundenen" Vorrangstages (VT) wird einem "vorrangigem" Tag (z.B. einem Feiertag) ein eigenes Tagesprogramm zugeordnet. Dieses Tagesprogramm wird an dem per angegebenem Datum festgelegten Tag aktiviert und ersetzt ein regulär mittels Wochen- und Jahresprogramm angegebenes Tagesprogramm. Die Angabe des Datums, wann ein Vorrangstag aktiviert wird, ist nicht an ein Jahr gebunden. Vorrangstage, die nicht an ein Jahr gebunden sind, werden z.B. für datumsfeste Feiertage (z.B. Heilig Abend, Sylvester) eingesetzt.
Prinzipielle Funktion eines Vorrangstages (VT):
Das folgende Beispiel zeigt die prinzipielle Funktion eines Vorrangstages.
Im Zeittarif-Schaltprogramm sind die Tagesprogramme TP1 bis TP4 vorhanden.
Es wurden die 4 Vorrangstage VT1 bis VT4 angelegt, die die Tagesprogramme TP3 und TP4 verwenden.
Diese 4 Vorrangstage aktivieren folgende Tagesprogramme:
- Am 1. Januar aktiviert der VT1 das Tagesprogramm TP3 ,
- am 3. Mai der VT2 das Tagesprogramm TP3,
- am 24. Dezember der VT3 das Tagesprogramm TP4 und
- am 31. Dezember der VT4 das Tagesprogramm TP4.
2.1.2.5. Vorrangstage, jahresgebunden (VTJ):
Mittels eines "jahresgebundenen" Vorrangstages (VTJ) wird einem "vorrangigen" Tag (z.B. einem Feiertag) ein eigenes Tagesprogramm zugeordnet. Dieses Tagesprogramm wird an dem per angegebenem Datum festgelegten Tag aktiviert und ersetzt ein regulär mittels Wochen- und Jahresprogramm oder mittels einem "nicht jahresgebundenen Vorrangstag" angegebenes Tagesprogramm. Die Angabe des Datums, wann ein Vorrangstag aktiviert wird, ist hierbei an ein Jahr gebunden. Vorrangstage, die an ein Jahr gebunden sind, werden z.B. für Feiertage wie Ostern oder Pfingsten eingesetzt.
Prinzipielle Funktion eines jahresgebundenen Vorrangstages (VTJ):
Das folgende Beispiel zeigt die prinzipielle Funktion eines Vorrangstages.
Im Zeittarif-Schaltprogramm sind die Tagesprogramme TP1 bis TP4 vorhanden.
Es wurden die 3 Vorrangstage VTJ1 bis VTJ3 angelegt, die die Tagesprogramme TP3 und TP4 verwenden.
Diese 3 Vorrangstage aktivieren folgende Tagesprogramme:
- Am 23. März aktiviert der VTJ1 das Tagesprogramm TP3 ,
- am 24. Mai der VTJ2 das Tagesprogramm TP4 und
- am 17. August der VTJ3 das Tagesprogramm TP3.
2.1.2.6. Sonderschaltungen (SA):
Mittels der Sonderschaltungen (SA) werden Aktionen gezielt an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit ausgelöst (z.B. Kumulieren / Rückstellen am Monatsanfang um 00:00 Uhr).
Prinzipielle Funktion eines Sonderschaltung:
Das folgende Beispiel zeigt die prinzipielle Funktion einer Sonderschaltung.
Es sollen folgende Sonderschaltungen realisiert werden:
- SA1: "monatlich am ersten Tag um 00:00 Uhr die Aktion 'Kumulieren/Rückstellen' (KUM) ausführen"
- SA2: "wöchentlich am Montag um 18:00 Uhr die Aktion 'Maximummessung deaktivieren' (M0) ausführen"
2.2. Mengentarife:
Mengentarife (oder auch Mengenzonen-Tarife) beschreiben eine Leistungsgrenze oder ein Leistungsband, den ein Messwert über-/unterschreiten muß resp. in dem sich ein Messwert befinden muß, um dem jeweiligen Mengentarif zugeordnet zu werden.
2.3. Registertarife:
Ein Registertarif beschreibt die Verknüpfung von einem Zeit- und/oder Mengentarif zu der Tarifnummer, die ein Energie- oder Maximumregister in der Kennzifferspalte "Tarif" seiner OBIS-Kennziffer in z.B. in einem Standard-Datensatz besitzt.